Daniela Schreiters Schattenspringer-Bände gehören zu den bestverkaufenden Graphic Novels in Deutschland. In ihren Comics klärt die in Berlin lebende Autorin und Zeichnerin liebevoll, humorvoll und fundiert über Autismus auf. Band 1 der Schattenspringer-Reihe Wie es ist, anders zu sein kam vor 10 Jahren auf den Markt und hat nichts an Aktualität verloren. Noch immer ist Autismus nicht komplett enttabuisiert, noch immer gibt es viel Irrglauben über Autismus, noch immer tut Aufklärung Not. Deswegen sind Daniela Schreiters Comics so wichtig: Die Bücher bieten ein außergewöhnliches, kurzweiliges Lesevergnügen und sind lehrreich, aber ohne den erhobenen Zeigefinger. Selbiges gilt für die Reihe Lisa & Lio – Das Mädchen und der Alien-Fuchs mit der Daniela Schreiter das Thema „Autismus und Anderssein“ gezielt für ein jüngeres Klientel in Wort und Bild darstellt. Band 1 der Reihe wurde im Jahr 2022 mit dem Max-und-Moritz-Preis ausgezeichnet.
Daniela Schreiter ist selbst Autistin und hatte immer den Wunsch über Autismus aufzuklären. Als Zeichnerin wählte sie dafür das Medium Comic, da Worte ihr nie genug waren, um zu beschreiben, wie sie die Welt wahrnimmt. Die bei Panini veröffentlichten Schattenspringer-Graphic Novels sind inzwischen fester Bestandteil der Autismus-Aufklärungsarbeit von Organisationen und Therapeuten und erfreuen sich einer großen, kontinuierlich wachsenden Leserschaft. Dabei finden die Bücher nicht nur bei Menschen Anklang, die sich selbst darin wiedererkennen oder die mit Autist*innen zu tun haben: Aufgrund der lockeren Erzählweise und den liebevollen Zeichnungen haben die Graphic Novels auch darüber hinaus viele Fans gefunden.
In ihrem ersten Schattenspringer-Band: Wie es ist, anders zu sein, berichtet Daniela Schreiter autobiografisch sie über ihre Kindheit und Jugend als „das seltsame Kind“. Als Autistin sah und empfand sie die Welt immer anders als andere Menschen und hatte vor allem Probleme mit sozialer Interaktion. Da ihr Autismus zu dieser Zeit jedoch noch nicht diagnostiziert war, fristete sie ein Leben als Außenseiterin. Die Bewältigung von Alltäglichkeiten stellte für sie oftmals eine nahezu unüberwindbare Hürde dar. In ihrem Umfeld erntete sie dafür Unverständnis und Spott, bekam aber keine Hilfe. Ein Martyrium, das sich in ihren Teenager-Jahren mit der Pubertät noch potenzierte, wie sie in Schattenspringer 2: Per Anhalter durch die Pubertät beschreibt. Ihre Situation verbesserte sich erst mit der Autismus-Diagnose, als sie das Erwachsenenalter bereits erreicht hatte. Mit ihren Comics will sie Autist*innen helfen, sich selbst zu verstehen, zu erkennen, dass sie nicht allein sind und dass es Hilfe gibt, um den Alltag zu bewältigen. Und sie will Menschen außerhalb des autistischen Spektrums ein Gefühl dafür vermitteln, wie es sich anfühlt, die Welt anders wahrzunehmen. Die Bücher sind also auch ein hilfreicher Leitfaden für Familien, Freunde usw.
Nach den beiden autobiografischen Schattenspringer-Bänden widmete sich Daniela Schreiter in Band drei (Spektralfarben) den Geschichten anderer Autist*innen, um zu zeigen, wie breit das autistische Spektrum gefächert ist. Dazwischen erschien noch der Cartoon-Band Die Abenteuer von Autistic-Hero-Girl, mit dem die Künstlerin das Thema von einer anderen, mehr humorigen Seite beleuchtete, um noch mehr Menschen zu erreichen.
Die Schattenspringer-Bände gehören zu den bestverkaufenden Graphic Novels in Deutschland. Band 1 befindet sich bereits in der 13. Auflage. Alle Schattenspringer-Bände zusammen haben bereits rund 80.000 Exemplare verkauft.
Lisa & Lio – Das Mädchen und der Alien-Fuchs ist als Graphic Novel-Reihe für junge Leser*innen gedacht. In Band 1 zieht die kleine Lisa mit ihrer Mutter um und muss die Schule wechseln. Für das autistische Mädchen, das Sicherheit aus festen Abläufen und gewohnter Umgebung bezieht, ist dies der blanke Horror. Zum Glück begegnet ihr auf dem Weg zum ersten Schultag ein formwandelndes Alien, das auf der Erde gestrandet ist und ihr als kleiner grüner Fuchs erscheint. Lio, wie Lisa ihn nennt, fühlt sich auf der Erde ebenso fremd wie Lisa und so freunden sich die beiden an, um gemeinsam die Unwägbarkeiten des Alltags anzugehen. In Band 2 erwartet die beiden ein Schulausflug. Eine Reise mit der ganzen Klasse, bei der es laut zugeht und der Bus keine Rückzugsmöglichkeiten bietet, eine fremde Umgebung und mit einem anderen Mädchen das Zimmer zu teilen, birgt für Lisa große Herausforderungen. Zum Glück hat sie Lio an ihrer Seite … doch wie soll sie den kleinen Außerirdischen während der Fahrt versteckt halten?
Die anrührende, witzige und wundervoll gezeichnete Geschichte bietet Kindern im autistischen Spektrum die Möglichkeit zur Identifikation und erklärt Nicht-Autisten, wo für diese Kinder die Hürden im Umgang mit der Welt und der Gesellschaft liegen.
Lio, der Alien-Fuchs, ist im Übrigen das tierische Alter Ego von Daniela Schreiter, die sich selbst auch den Künstlernamen Fuchskind gegeben hat. Der kleine Fuchs taucht in allen ihren Büchern immer wieder auf (ist aber nicht immer grün) und hat inzwischen seine eigene Fangemeinde.
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