In dieser Woche (am 17. September) erscheint Joker: The World. Die mit Spannung erwartete Graphic Novel aus dem Batman-Universum ist eine Sammlung von Comic-Storys, die den Erzfeind des Dunklen Ritters einmal um die Welt schickt. Der US-Superhelden-Verlag DC hat dazu Verlage aus 13 Ländern zusammengetrommelt, damit deren Kreativteams jeweils eine Geschichte über den Joker zu der Anthologie des Irrsinns beisteuern. Der deutsche Beitrag wurde vom Superstar der hiesigen Comedy-Szene, Torsten Sträter, geschrieben und von Ingo Römling, kongenial in Bilder umgesetzt. Der Band ist auch eines der Highlights in den Shops, beim ebenfalls diese Woche stattfindenden Batman-Tag, und wir können jetzt schon ankündigen, dass es bei der CCon (Comic Con Stuttgart, 30.11./1.12.2024) ein gemeinsames Panel und eine Signierstunde mit Torsten Sträter und Ingo Römling geben wird. Außerdem haben uns Autor und Zeichner Interviews zu dem Band gegeben, die hier (bitte nach unten srcollen) einsehbar und für journalistische Zwecke nutzbar sind.
Von Torsten Sträter weiß man, dass er nicht nur ein genialer Comedian und Wortdrechsler par excellence ist, sondern auch ein Popkultur-Nerd und riesiger Batman-Fan. Ihn für dieses Projekt zu begeistern, war also kein Problem. Die Story führt den irren Joker zu einem deutschen Kult-Musik-Event – mehr soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden. Auch nicht welchen perfiden Plan sich der Joker da ausgerockt hat. Aber natürlich findet sich der Sträter’sche Witz, seine Kreativität und Wortgewalt in der gesamten Geschichte. „Das Lachen und die Furcht gehören nicht zusammen. Der Joker kämpft seit jeher gegen die Ordnung, kann fast beliebig interpretiert werden, ist so menschlich und einzigartig und gestört wie die die meisten von uns. Da kommen irgendwelche 18-Meter-Steppenwölfe und lila Außerirdische nicht mit“, beschreibt Sträter die Faszination des Schurken mit den grünen Haaren im Panini-Interview (das gesamte Interview gibt es weiter unten).
Ingo Römling ist u.a. bekannt für seine Arbeiten an Paninis Star Wars-Magazinen und seine eigene Alben-Reihe Malcolm Max. Er genießt als Comic-Künstler internationales Ansehen und hat den Text von Torsten Sträter kongenial in Bilder umgesetzt. Seine Herangehensweise beschreibt er im Panini-Interview (ebenfalls weiter unten zu lesen): „Ich durfte mir einen eigenen Joker ausdenken und quasi mein erster Entwurf wurde genommen. Mein Joker ist jung und drahtig, ein bisschen Heath Ledger, ein wenig Jared Leto, aber er durfte – und das war eindeutige Ansage der DC-Redaktion – auf keinen Fall aussehen wie einer der Film-Joker. Also kein Ledger, kein Leto, kein Nicholson, kein Phoenix …“
Neben der deutschen Comic-Story von Sträter/Römling sind in Joker: The World Beiträge aus Italien, Brasilien, Spanien, Mexiko, Kamerun, der Türkei, natürlich den USA und weiteren Ländern enthalten: Der italienische Bestsellerautor Enrico Brizzi und Zeichner Paolo Bacilieri stellen Professor Joker vor, das Kreativteam Felipe Castilho (Story) / Tainan Rocha (Zeichnungen) aus Brasilien entführt die Leser*innen in ein Arkham Asylum-Franchise, das noch irrer ist als das Original. Das Mexiko-Team Álvaro Fong (Story) und Oscar Pinto (Zeichnungen) bringt in seiner Geschichte den Joker, mexikanisches Wrestling und den Tag der Toten zusammen. Sie und weitere namhafte Autor*innen und Künstler*innen wie Geoff Johns, Satoshi Miyagawa, David Rubin, Jason Fabok verleihen den Geschichten den jeweils landestypischen Touch. Dieses länderübergreifende Konzept machte bereits im Jahr 2021 den Band Batman: The World zu einem Mega-Erfolg – damals mit dem deutschen Beitrag von Benjamin von Eckartsberg und Thomas von Kummant.
Joker: The World erscheint offiziell am 17. September und ist damit am Batman Tag in den Shops als Softcover– und Hardcover-Ausgabe (mit einem Cover von Ingo Römling) verfügbar. Zudem wird es noch eine limitierte Sammleredition im Schuber, inklusive Print geben.
Wer Torsten Sträter und Ingo Römling live erleben und vielleicht ein Autogramm auf den Band ergattern will, hat die Chance bei der CCon (Comic Con), am 30.11./1.12. in Stuttgart. Dort findet am ersten Messetag um 11 Uhr ein Panel mit beiden auf der großen Hauptbühne statt, anschließend gibt es eine Signierstunde. Ingo Römling wird dann auch noch bis zum Sonntagabend auf der CCon am Panini-Stand sein – Torsten Sträter muss leider weiter, da er aktuell mit seinem neuen Comedy-Programm tourt.
*************************************************

Interview mit Torsten Sträter
(von Steffen Volkmer, zur journalistischen Nutzung frei)
Seit wann bist du Batman-Fan?
Seit ich fünf Jahre alt bin.
Kannst du dich noch an deinen ersten Batman-Comic erinnern?
Aber natürlich. Der T-Rex in der Batcave, Robin mit seinen spitzen grünen Schläppchen, Batman, festgeschnallt auf einer riesigen Spielkarte.
Was fasziniert dich am Dunklen Ritter?
Er ist Vaterfigur, Vorbild, fährt gute Autos, ist psychisch nicht ganz auf der Höhe, ein Traumakind … und woher hat er nur diese wundervollen Spielzeuge?
Was fasziniert dich am Joker?
Der beste Schurke, der je geschaffen wurde. Komplex, beängstigend, aber auch eine Witzfigur, schrill, unterhaltsam, tödlich, irre.
Was macht den Joker in deinen Augen zu besonders?
Das Lachen und die Furcht gehören nicht zusammen. Der Joker kämpft seit jeher gegen die Ordnung, kann fast beliebig interpretiert werden, ist so menschlich und einzigartig und gestört wie die die meisten von uns. Da kommen irgendwelche 18-Meter-Steppenwölfe und lila Außerirdische nicht mit.
Wie haben dich Comics und speziell Superhelden geprägt, und wie schleicht sich das eventuell in deine Programme?
Batman, diese Figur, ist ein Kompass. Ein Eckpfeiler. Ein Licht. Ich kriege den gar nicht abgestreift. Allein sein Symbol …!
Liest du auch heute noch Comics und sammelst du?
Graphic Novels, Freunde!
Welche Figuren/Reihen begeistern dich am meisten?
Batman, der Joker, der Riddler, der Pinguin, Catwoman. Mehr braucht es eigentlich nie.
Wie kam die Anfrage für Joker: The World zu dir und was war dein erster Gedanke?
Na ja, per Mail. Und ich so: Ja.
Wie bist du zu der Story gekommen, war es schwer, die Geschichte auszuarbeiten?
Ich neige zu kleinteiligem Erzählen, aber so viel Platz war nicht. Ich wusste aber sofort: Es gibt da dieses Heavy-Metal-Festival. Das beste Festival der Welt. Das muss da rein.
Wie lief die Zusammenarbeit mit Ingo Römling ab?
Ein angenehmer Typ. Lustig. Er sah mir meinen Hang zu Blödsinn nach und gab mir buchstäblich einen Rahmen.
Wäre Comic-Autor etwas, das du dir für die Zukunft noch öfter vorstellen könntest?
Es ist viel schwieriger als einfach nur was zu schreiben, finde ich. Aber einen düsteren, langen Batman-Comic, epische Breite: da bin ich dabei.
****************************************************

Interview mit Ingo Römling
(von Steffen Volkmer, zur journalistischen Nutzung frei)
Wie wurde das Joker-Projekt an dich herangetragen?
Im Januar bekam ich einen Anruf von Panini, und wurde dafür angefragt. Ich hatte eigentlich gar keine Zeit für noch ein Projekt, aber mein Widerstand bröckelte schnell dahin.
Was dachtest du, als du gehört hast, dass Torsten Sträter den Text schreiben wird?
„Ja, lutsch mich rund und nenn mich Bärbel!“ Nein, im Ernst, ich mag Sträter total. Wir haben schon eine Weile ein Buch von ihm hier, ich glaube es heißt „Als ich in meinem Alter war“. Meine Freundin und ich lesen uns ja gerne Bücher vor. Aber Sträter … das ging gar nicht. Wir waren dauernd am Kollabieren. Du kriegst kaum einen Satz fertiggelesen, du brichst einfach nur zusammen. Da kommt einfach kein Story-Flow zustande. Also, Sträter kann man nicht vorlesen. Es sei denn, man ist Sträter.
Was hat dir dann an der Story besonders gut gefallen?
Das DC-Universum, auch mit und um Batman herum, ist ja relativ finster. Das war Torstens Story gar nicht. Die sprühte vor Ideen und bekloppten Einfällen. Das mochte ich sehr. Leider haben es nicht alle davon durch die DC-Prüfung geschafft, aber der Grundton blieb erhalten.
Wie war die Zusammenarbeit mit Sträter?
Ja, cool! Was soll ich sagen? Der Mann hat geliefert. Ich bekam das Skript und legte los. Torsten ist ein vielbeschäftigter Entertainer und dauernd auf Tour, wir konnten uns leider nicht jeden Abend treffen, Bier trinken, uns behämmerte Ideen wie Tennisbälle zuwerfen, am Skript feilen und uns schieflachen, wie man es uns Comic-Zeichnern so nachsagt und wie ich es mit anderen Autoren schließlich … äh … eigentlich auch nicht tue.
Aber was extrem cool war: Wir haben uns tatsächlich getroffen, da hatte ich gerade die letzte Seite fertig geinkt. Er hatte einen Gig in Berlin, und wir konnten Torsten treffen, Backstage herumhängen und ein bisschen quatschen und haben obendrein noch Gäste-Tickets für die Show bekommen. War der Hammer. Und er bügelt seinen Auftritts-Anzug vor der Show wirklich selbst. Und es gab ein hervorragendes veganes Curry.
Was war das Schwierigste bei der zeichnerischen Umsetzung?
Dafür, dass ich mich im Superhelden-Genre wirklich kaum auskenne, lief es eigentlich ganz gut! Ich durfte mir einen eigenen Joker ausdenken und quasi mein erster Entwurf wurde genommen. Mein Joker ist jung und drahtig, ein bisschen Heath Ledger, ein wenig Jared Leto, aber er durfte – und das war eindeutige Ansage der DC-Redaktion – auf keinen Fall aussehen wie einer der Film-Joker, Also kein Ledger, kein Leto, kein Nicholson, kein Phoenix … gab es noch einen? Wahrscheinlich in der alten TV-Serie. Ich bin so ungebildet …
Was hat dir beim Zeichnen am besten gefallen?
Die letzte Seite und das Schlussbild. Ich mag Torstens Ende. Alle machen sich ein Bier auf und feiern. Ein bisschen wie bei Asterix. Ach, eigentlich mochte ich alles.
Was mach die Faszination des Jokers aus?
Der Joker ist Anarchie, er kann alles sein, sogar gleichzeitig – impulsiv und strategisch, lustig und creepy, altmodisch und trotzdem cool. Er liefert die brutalste Szene und drei Sekunden später den „comic relief“. Ich glaube, der Joker bietet die größte Projektionsfläche und die größte Gestaltungsfreiheit. Ich weiß gar nicht, wie viele „Origin Storys“ schon erzählt wurden, woher der Typ eigentlich wirklich kommt. Bei ihm ist alles irgendwie offen.


Presse-Infos und Bildmaterial
- Rezensionsexemplare bestellen Sie bitte per Mail bei steffen.volkmer@panini.de
- Dieser Text ist zur Nutzung frei
- Die Abb. sind zur journalistischen Nutzung mit Titel- und Verlagsnennung, sowie (sofern angegeben) dem angegebenen (c) zum Abdruck frei

PR Zeitschriften, Comics und Bücher
+49 (0)711-94768-824
Steffen.Volkmer@panini.de
www.paninicomics.de