In seiner neusten Reihe Fineprint – Oder warum ein göttlicher Vertrag nicht unbedingt das beste Heilmittel für ein gebrochenes Herz ist entführt der gefeierte Comic-Künstler Stjepan Sejic die Leser*innen gemeinsam mit den Protagonistinnen Lauren Thomas, Rachel Simms und Merryl Alaris in die erstaunlich erotische Welt der Götter, Succuben und Cupids.
Vom hässlichen Entlein zur „Eiskönigin des Laufstegs“: Lauren Thomas blickt auf eine Karriere zurück, um die sie viele beneiden würden. Aber was bringt es ihr an der Spitze der Modewelt zu stehen, wenn sie durch ihre Entscheidungen alles – ihr Lächeln, ihre Seele und die Liebe ihres Lebens – verloren hat? Jetzt will sie den Schmerz ihres gebrochenen Herzens mit allen Mitteln lindern, wobei ihr weltliche Lösungen nur eine vorübergehende Erleichterung verschaffen. Aber vielleicht kann sie ihr Problem ja auf göttliche Weise lösen. Ein Vertrag mit einer Göttin der Lust verspricht eine Menge … Aber ist er wirklich das beste Heilmittel für ein gebrochenes Herz?
Lauren Thomas eröffnen sich mit dem Pakt, den sie mit Succubus Merryl Alaris schließt, neue Dimensionen von Lust und Leidenschaft. Dabei gerät sie aber unfreiwillig zwischen die Fronten des Konflikts zwischen den göttlichen/dämonischen Geschlechtern der Cubi und Cupids. Und irgendwie scheint ihr Leben auf eine sehr verzwickte Art mit dem von Rachel Simms verbunden zu sein … beide vereint jedenfalls, dass sie das Kleingedruckte des Vertrags nicht so genau gelesen haben.
Fineprint stammt aus der Feder des genialen Zeichners Stjepan Sejic. Bekannt wurde er durch die Serie Witchblade, von ihm stammen aber auch grafisch herausragende DC-Meilensteine wie Harleen und Aquaman. Vor allem hat er aber mit seinem sinnlichen BDSM-Epos Sonnenstein – einer hinreißend schön in Szene gesetzten Geschichte über zwei Frauen, die sich ihren wahren Bedürfnissen und einander annähern – eine große Fangemeinde erobert. Die Serie ist in bislang sechs Bänden zwischen 2015 und 2018 bei Panini erschienen, dann die bislang zwei Bände umfassende Spin-Off-Serie Sonnenstein – Mercy.
Fineprint ist kein
direktes Sonnenstein-Spin-Off,
spielt aber in demselben Erzähluniversum. Der BDSM-Club Crimson, in den die Protagonist*innen aller Reihen gehen, erscheint
hier als Fixpunkt. In Fine Print ist das BDSM-Element allerdings weniger
präsent als in der Sonnenstein-Erzählung, dafür hat die Geschichte eine
wundervolle Fantasy-Ebene. Anspielungen auf die griechische Mythologie komplettieren
die elegant-erotische Erzählung.
Man kann sich bestens vorstellen, dass Lisa,
eine der Sonnenstein-Hauptfiguren, die
ihren Lebensunterhalt mit dem Schreiben erotischer Fantasy-Fiction verdient,
genau diese Geschichte geschrieben haben könnte und Stjepan Sejic genau diesen Gedanken im Kopf hatte, als er seine
Fantasy-Erotik-Story zu Papier brachte. Fineprint
wäre demnach also eine „Fiktion in der Fiktion“. Die inhaltliche Verknüpfung zur
Hauptserie ist jedoch derart subtil, dass Fineprint
problemlos für sich stehen kann.
Fineprint erscheint bei Panini im eindrucksvollen, bereits von Sonnenstein und Sonnenstein – Mercy gewohnten Hardcover-Großformat, das Sejics opulente Zeichnungen besonders gut zur Geltung bringt.
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